Viele Mädchen und Frauen leiden regelmäßig an Schmerzen während der Periode. Neben den typischen Unterleibsschmerzen und Bauchkrämpfen können auch Symptome wie Verdauungsbeschwerden (z.B. Durchfall, Verstopfung, Völlegefühl), Übelkeit, Erbrechen, Rücken- oder Kopfschmerzen auftreten.
Diese krampfartigen Unterbauchschmerzen bezeichnet man in der Medizin auch als Dysmenorrhoe. Dabei unterscheidet man eine primäre Form, die meist in jungen Jahren mit den ersten Blutungen beginnt, und eine sekundäre Form, die durch von Erkrankungen oder Veränderungen im Gewebe wie bei Endometriose oder Myomen ausgelöst wird.
Um bestimmte Erkrankungen ausschließen zu können, ist daher eine ausführliche Diagnostik beim Frauenarzt daher notwendig.
Wie kommt es zu Menstruationsschmerzen?
Dafür gibt es verschiedene Erklärungsmodelle. Im monatlichen Zyklus finden ständig Veränderungen statt, eine hohe Anpassungsfähigkeit des Gewebes ist hier notwendig. Durch den Schleimhautaufbau wird die Gebärmutter zunehmend schwerer und übt Druck auf den Beckenboden und Zug auf die haltenden Bänder aus. Während der Regelblutung kontrahiert die Muskulatur der Gebärmutter, um die nicht benötigte Schleimhaut abzustoßen. Bei fehlender Elastizität der umliegenden Strukturen kann es zu Unterleibsschmerzen oder durch fasziale Züge zu teils schmerzhaften Blockaden am Kreuzbein, der Wirbelsäule, des ISG oder der Hüfte kommen. Mögliche Ursachen dafür sind zum Beispiel:
- Abweichung der Lage der Gebärmutter – die Lage der Gebärmutter im Becken kann variieren und sich dabei auch fixieren, was durch die folglich schlechtere Mobilität auch das umliegende Gewebe beeinflussen kann
- Operationen im Becken- und Bauchraum – Narben können durch Verklebungen zu einem hohen Verlust von Elastizität des Gewebes und Mobilität der Organe führen, z.B. nach Kaiserschnitt, Eileiter-Schwangerschaften
- Verklebungen im Becken- oder Bauchraum – bspw. durch entzündliche Prozesse wie Eierstock-, Eileiter-, Blasen- oder Nierenbeckenentzündung, Endometriose, (geplatzte) Zysten
- Faszien – Verklebung oder Verhärtung von Faszien durch Bewegungsmangel, falsche Belastung, Lymphstau oder Fehlhaltungen
Ursächlich für die Periodenschmerzen kann auch eine erhöhte Ausschüttung von hormonähnlichen Stoffen, sogenannten Prostaglandinen, sein. Diese erhöhen das Schmerzempfinden und bewirken eine verstärkte Kontraktion der Gebärmutter, was zeitgleich die Durchblutung vermindert.
Wie kann man Menstruationsbeschwerden lindern?
- Wärme – fördert die Durchblutung, z.B. in Form einer Wärmflasche, (Sitz-) Bädern, Kräutertee oder Ingwerwasser
- Bewegung – eher sanfte Sportarten, fördert die Durchblutung, lockert die Muskulatur, z.B. Spazieren gehen, Yoga, Schwimmen, leichtes Joggen
- Massage – sanfte Bauchmassage
- Magnesium – senkt die Krampfneigung der Muskulatur der Gebärmutter, z.B. in Form einer „heißen 7“ (Schüßler Salz Nr. 7 – davon 10 Tblt. In einem Glas heißem Wasser auflösen und kurz vor der Periode zum Abend trinken)
- Entzündungsfördernde Nahrungsmittel meiden – wie Fast Food, viele tierische Produkte, Zucker oder Weißmehl
- Koffein und Rauchen während der Periode meiden - stellt die Blutgefäße enger und kann so die Schmerzen verstärken
- Therapie - Mithilfe von osteopathischen Behandlungen wird versucht, die Elastizität und Mobilität im Bereich von Becken, Hüfte und Rücken bestmöglich wiederherzustellen, um so die Regelschmerzen positiv zu beeinflussen, aber auch Akupunktur, TCM oder Physiotherapie können die Schmerzen lindern