Schwitzen zur Erholung von Körper und Geist? Von Catharina Nicolodelli

Ist dir bei den aktuellen Temperaturen eher nicht nach Eisbaden, sondern sehnst du dich nach ordentlich Wärme? Gerade in der kalten Jahreszeit ist die Sauna hoch gefragt. In Finnland gehört das Saunieren maßgeblich zur finnischen Kultur und ist darüber hinaus auch weltweit sehr beliebt.

 

Regelmäßige Saunagänge sollen sich positiv auf den ganzen Körper auswirken. Doch welche Vorteile hat das Schwitzen für uns?

 

Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems

Das Herz-Kreislauf-System reagiert auf die Hitze mit einer Öffnung der Gefäße, einer verbesserten Haut-Durchblutung, Schweißbildung sowie einem Anstieg der Herzfrequenz. Das Herz schlägt teils doppelt so schnell und arbeitet auf Hochtouren, wohingegen der Blutdruck nur gering ansteigt und nach dem Saunagang sogar sinkt. Es kann beim Normalisieren des Blutdrucks helfen.

 

Nach dem Weiten der Gefäße durch die Wärme ziehen sie sich bei der anschließenden Abkühlung wieder zusammen, wodurch das gesamte Herz-Kreislauf-System angekurbelt und entsprechend trainiert wird.

 

Auch für Menschen mit stabilen und medikamentös eingestellten Erkrankungen kann der Saunagang gut verträglich sein, da die Belastung und der Sauerstoffbedarf im Vergleich geringer ist und der Kreislauf trotzdem in Schwung kommt. 

 

Stärkung des Immunsystems

Durch den schnellen Anstieg der Körpertemperatur wirkt ein Saunagang wie leichtes Fieber und aktiviert die körpereigene Abwehr. Das soll den Körper weniger anfällig für Infekte machen. 

 

In einer Studie konnte im Blut regelmäßiger Saunagänger ein niedrigerer Spiegel des C-reaktiven Proteins (Entzündungsparameter) gefunden werden, was diese These stützt.

 

Schmerzlinderung

Saunabäder können zur schmerzlindernd und antientzündlich wirken. Gerade zur Regeneration nach sportlicher Belastung aber auch bei rheumatischen Erkrankungen wird es daher gerne genutzt. Bei einem rheumatischen Schub sollte darauf allerdings verzichtet werden. 

 

Stoffwechsel

Ein weiterer positiver Aspekt ist das Entschlacken des Körpers. Giftstoffe, die sich im Körper angelagert haben, können durch das Schwitzen besser abtransportiert werden. Das fördert auch die Reinigung der Haut.

 

Um das meiste aus deinem Saunabesuch rauszuholen, hier ein paar Tipps für Sauna-Einsteiger:

  • Langsam starten: Gib deinem Körper Zeit, sich an die starken Temperaturunterschiede zu gewöhnen, wähle eine der unteren Bänke in einer Sauna mit niedrigerer Temperatur und starte mit kurzen Hitzephasen
  • Auf den Körper hören: 8 bis 15 min geht der durchschnittliche Saunagang, verlasse bei Unwohlsein rechtzeitig die Sauna und setze dich die letzten 2 Minuten der Hitzephase aufrecht hin, um Schwindel und ein zu schnelles Absacken des Blutes in die Beine vorzubeugen
  • Trinken: Durch das Schwitzen verliert der Körper Flüssigkeit und Mineralstoffe, was während oder nach dem Saunagang wieder aufgefüllt werden sollte
  • Nimm dir Zeit: Die Sauna ist ein Ort der Entspannung und Erholung für Körper und Geist, jede Phase sollte in Ruhe ausgeführt werden
  • Nach der Sauna essen: nicht mit vollem Bauch (aber auch nicht auf nüchternen Magen) in die Sauna, der Körper verbraucht viel Energie für das Schwitzen, Verdauungsprozesse können den Kreislauf zusätzlich belasten
  • Kontraindikationen: Gehe nicht mit akuten Infekten oder Entzündungen, offenen Wunden, frischen Tattoos oder instabilen Herz-Kreislauf-Erkrankungen in die Sauna. Sprich bei Bedarf deine/n Hausarzt/ärztin darauf an!