Wenn es bei jedem Schritt einen stechenden Schmerz in der Ferse gibt, kann es sich um einen Fersensporn handeln. Ein Fersensporn ist ein knöcherner Auswuchs am Fersenbein, der häufig bei Menschen auftritt, die viel stehen, gehen und sich sportlich betätigen. Der Schmerz kann unterhalb, aber auch oberhalb der Ferse auftreten.
Er kann durch wiederholte Belastung und Reizung der Sehnenansätze an der Ferse entstehen. Allerdings ist nicht jeder Fersenschmerz gleich ein Fersensporn und nicht jeder Fersensporn macht zwangsläufig Probleme.
Die meisten Patient*innen beklagen:
- belastungsabhängige Schmerzen im Bereich der Ferse, insbesondere bei den ersten Schritten nach dem Aufstehen (posturale Schmerzen)
- eine Verschlimmerung der Beschwerden bei längerer Belastung und im Verlauf des Tages
- eine lokale Druckempfindlichkeit und verdickte Stelle an der Ferse
In der Diagnostik des Fersensporn ist eine ausführliche Anamnese und Palpation (Tastung) des betroffenen Gebiets zwingend notwendig. Zusätzlich kann ein Röntgenbild Aufschluss geben.
Der Fersensporn entwickelt sich nicht von heute auf morgen, sondern meist über eine längere Zeit. Die Patient*innen können über Wochen einen Druckschmerz und Zug im Waden- und Fußbereich bemerken. Außerdem kann es zu Schwellungen oder Rötungen in dem betroffenem Bereich kommen.
Was begünstigt die Entstehung des Fersensporns?
- Überlastung der Fußsohle, bei Übergewicht, intensivem Sport oder langem Stehen
- falsches Schuhwerk
- Fußfehlstellungen wie Platt- oder Hohlfüße
- Blockaden der Fußgelenke (v.a. der Mittelfußknochen)
- Plantarfasziitis (Entzündung der Faszie unter dem Fuß)
Die falsche Belastung der Füße steht in einem direkten Zusammenhang der gesamten Körperhaltung. Wenn beispielsweise der Körperschwerpunkt zu weit hinten oder vorne ist, werden die Füße überlastet. Der Fuß kann ebenfalls zu stark, beziehungsweise „falsch“ belastet werden, wenn eine Person zu weit im Hohlkreuz steht. Daher ist die Korrektur der Körperhaltung in der Therapie ein essentieller Punkt.
Die richtige Fußstellung ist neben der korrekten Körperhaltung nicht zu vernachlässigen. Der Zeigezeh (2. Zeh) sollte nach vorne zeigen. Beim Gehen sollte erst über die Ferse, danach über die Außen- und dann über die Innenkante (großer Zeh) des Fußes abgerollt werden.
Wenn die Mittelfußknochen blockiert sind, kann beim Gehen nicht mehr korrekt abgerollt werden, was folgend zu Zug- und Druckkräften in den Faszien und Sehnen am Fuß führen kann. Wenn die Blockade nicht gelöst wird, kann sich über einen längeren Zeitraum ein stechender Schmerz in der Ferse einstellen und auch ein Fersensporn kann sich bilden. Der Fersensporn wird von Körper gebildet, um diesen Zugkräften besser stand zu halten.
In der Therapie des Fersensporn steht demnach der konservative Behandlungansatz an erster Stelle. Neben der Haltungskorrektur, gezielten Fußübungen und Mobilisierungen können osteopathische Behandlung hilfreich sein. In der Therapie werden Blockaden gelöst, Faszien gelockert und Fußfehlstellungen korrigiert.