Augenaura - der Vorbote einer Migräneattake? Von Anna Biester

Eine Augenaura ist eine Art von sensorischen Symptomen, die häufig vor einer Migräneattacke auftreten. Sie manifestiert sich meist als visuelle Störungen, die das Sehvermögen beeinflussen. Diese Symptome können verschiedene Formen annehmen, darunter:

  • Lichtblitze: Helle, blinkende Lichter, oft als Zickzacklinien oder geometrische Muster beschrieben.
  • Blinde Flecken: Temporäre Ausfälle im Gesichtsfeld, bei denen bestimmte Bereiche des Sichtfelds dunkel oder verschwommen erscheinen.
  • Visuelle Verzerrungen: Veränderungen in der Wahrnehmung von Größe, Form oder Bewegung von Objekten.

Diese visuellen Störungen sind in der Regel vorübergehend und dauern typischerweise zwischen 20 Minuten und einer Stunde.

Wann tritt eine Augenaura auf?

Eine Augenaura tritt häufig vor einer Migräneattacke auf. Bei vielen Migränepatienten dient sie als eine Art Warnsignal, dass eine Migräne im Anmarsch ist. Diese Phase wird auch als Prodromalphase bezeichnet. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Migränepatienten eine Aura erleben und dass die Symptome stark variieren können.

Wie entsteht eine Augenaura physiologisch?

Die genaue Ursache und der Mechanismus einer Augenaura sind nicht vollständig verstanden, aber es gibt einige gut unterstützte Theorien. Die am weitesten verbreitete Theorie besagt, dass die Augenaura durch eine „kortikale spreading depression“ (CSD) verursacht wird. Dies ist eine wellenartige Aktivität von Nervenzellen im Gehirn, die sich langsam über die Oberfläche des Gehirns ausbreitet. Bei einer Augenaura betrifft diese Aktivität hauptsächlich die visuelle Großhirnrinde, den Bereich des Gehirns, der für die Verarbeitung visueller Informationen verantwortlich ist. Diese Aktivität kann vorübergehende Veränderungen in der Hirnfunktion verursachen, die die verschiedenen visuellen Symptome der Augenaura auslösen.

Was kann man gegen Augenauren tun?

Die Behandlung und das Management von Augenauren hängen stark von der zugrunde liegenden Migräne ab und jede Migräne sollte beim Erstauftreten Medizinich untersucht werden.

- Medikamentöse Behandlung/Akutbehandlung: Triptane und nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) können zur Behandlung von Migräneanfällen eingesetzt werden, sobald die ersten Anzeichen einer Aura auftreten.

-   Prophylaktische Behandlung: Bei häufigen Migräneanfällen können prophylaktische Medikamente verschrieben werden, um die Häufigkeit und Schwere der Attacken zu reduzieren. Außerdem hilft vielen Patient*innen die Einnahme von Magnesium und Kubeben-Pfeffer.

Viel wichtiger ist allerdings, dass man den Ursachen der Migräneattaken und der Aura auf den Grund geht. Stress, wenig Bewegung und eine unausgewogene Ernährung können das Auftreten einer Migräne fördern. 

Lebensstiländerungen

  1. Stressmanagement: Techniken wie Meditation, Yoga und regelmäßige Bewegung können helfen, Stress abzubauen.
  2. Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung und das Vermeiden von Lebensmitteln wie z.B. Süßigkeiten und Alkohol, sowie den Zigarettenkonsum zu reduzieren können helfen, Migräneanfälle zu minimieren.
  3. Schlafhygiene: Regelmäßige Schlafzeiten und ausreichender Schlaf sind wichtig, um Migräneanfällen vorzubeugen.

 

Alternative Therapien

  1. Akupunktur: Einige Studien haben gezeigt, dass Akupunktur helfen kann, die Häufigkeit und Schwere von Migräneanfällen zu reduzieren.
  2. Osteopathie: Osteopathische Behandlungen können Spannungen und Blockaden im Körper lösen und so möglicherweise Migräneanfälle und Auren lindern. Außerdem wird die Ursache der Migräneanfälle in der Osteopathischen Behandlung gesucht und behandelt.

 

Hilfsmittel

  1. Migränetagebuch: Das Führen eines Tagebuchs kann helfen, Muster und Auslöser zu identifizieren, was bei der Prävention von Migräneanfällen nützlich sein kann.
  2. Brillen mit getönten Gläsern: Diese können helfen, die Lichtempfindlichkeit zu reduzieren, die bei vielen Migränepatienten auftritt.

 

Die Augenaura ist ein komplexes und oft beunruhigendes Symptom, das viele Migränepatienten erleben. Das Verständnis der zugrunde liegenden Mechanismen und die Implementierung geeigneter Behandlungsstrategien können jedoch dazu beitragen, die Auswirkungen von Auren  und Migräneanfällen zu minimieren und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.